~~ FREE BIRD ~~
Beginnings: Da hatten wir Anfang der 80er Jahre unsere ersten musikalischen Helden gefunden und wie Tausende vor und nach uns wollten wir ihnen nacheifern. Doch für´s Notenlernen war zumindest ich zu faul und so blieben nur die Gitarre und die hauseigene Vinyl-Plattensammlung (inkl. Peter Burschs Gitarren Bedienungs-Anleitung!) Zusammen mit Frank Weihrauch auf dem Spielplatz, die uralte Gitarre seines Großvaters (oder sonst wem) auf dem Schoß übten wir Get Back. Wenig später dann, bei unserem Vorhaben, im Rahmen der Jugendgruppe eine "Rock-Oper" aufzuführen, schrieb ich meine ersten beiden Songs. Die Oper wurde nie aufgeführt, aus der ersten Band "Waschküchen Johnny" (u.a. Bernd Neubacher, Frank Weihrauch, Martin Magunia) flog ich nach einiger Zeit aufgrund "Gitarrenüberschusses" raus und so war es Anno 1986 ... im ersten Augenblick wohl mehr Genugtuung denn Liebe zur Musik eine neue, "bessere" Band ins Leben zu rufen. Trotzdem es sie natürlich nie war, stampften wir mit meiner vorhandenen und in kürzester Zeit geschriebenen Musik plus einigen gängigen Cover-Stücken (die wir zum Teil noch heute spielen!) in knapp 3 Monaten einen ersten Auftritt aus dem Boden, der sich gewaschen hatte: Nicht nur, dass wir mit einem zweiköpfigen Background aufwarteten, nein, der Opener musste auf meinen Wunsch auch noch "Samba Pa Ti" sein. Aus Fehlern lernt man und die VHS-Video-Aufnahme gibt jedem Kritiker recht. Andererseits, während wir heute teilweise ellenlang an neuen Stücken arbeiten, ging´s damals wahrlich schwindelerregend schnell zu. Der Background überlebte nur diesen einen Auftritt und die Proben im Vogelschen Keller gingen auch in der Folge durchgehend zu Lasten des Hausherrn, der vielleicht nicht nur einmal trotz starkem Regen das Weite in Form einer ausgedehnten Fahrradtour suchte. Zeitweise übernahm Richard Bongartz den Lead-Gesang innerhalb der Band und während Marc sich mit Fahrrad-Ketten beim Auftritt schmückte, trat Richard im damals so modernen Don-Johnson-Jacket-Look auf. "It´s my life" und genau gesehen völlig zu recht; aber man versetze sich in die Psyche eines aufstrebenden Möchtegern-Rock´n´Roll-Stars, der Bryan Adams und Huey Lewis für die Erfüllung hielt und verzweifelt nach seiner Identität suchte ... Gefühlsmäßig "größter" Auftritt war vielleicht der während des Schulfestes 1987 unserer gemeinsamen Schule (CoJoBo), die zwar jeden erdenklichen "klassischen Ton" für förderungswürdig hielt und wahrscheinlich auch nach wie vor hält, solange er nichts mit schnödem Rock gemein hat. Das wir ein Jahr später noch einmal spielten, verdankten wir lediglich unserer "Macht" als Schulabgänger. Ein weiteres großes Highlight war aus finanzieller Sicht der Auftritt beim Straßenfest in der Nordstadt, bei dem es wahrlich 500 DM Gage für uns gab und bei dem wir uns aus Verlegenheit weiterer Songs auf Wunsch "Smoke on the water" aus den Saiten schnitzen durften (klar, gelernt bei P. Bursch!). Der Rest waren Auftritte auf Straßenfesten, in Jugendheimen - in die Club-Szene kamen wir ja noch nicht rein - ein verspielter Christoph an den Drums und ein zeitunglesender Peter an den Keyboards, wenn ihm während der Stücke gerade mal etwas langweilig war.
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