MORGEN EINER WENIGER

 

Zwei Stunden vor Mitternacht - im Bau nichts Neues.
Morgen einer weniger.
Zellen in grün, doch Hoffnung ist da kaum noch.
Der Wächter wacht und die Tore toren so vor sich hin.
Der Stuhl in dem kleinen Raum ist noch recht träge,
aber unter Strom, da zeigt er was er drauf hat !

Verwalter des Todes, der Dorf-Sheriff spielt den Clown,
der Richter träumt von fremden Frauen.
Verurteilt wird der Falsche, das Verbrechen gesühnt,
der Stromschock ist das letzte Gefühl.
Es ist egal, was du machst oder dir vorgenommen hast.
Ein letztes Glas, bis dein Henker sagt "das war´s!"

Ist viel zu leer, als dass da sonst noch was wär.
Und jeder merkt, dass was stinkt, schon wieder einen gelinkt.
Morgen einer weniger.

Eine Stunde vor Mitternacht - im Bau nichts Neues.
Die Wächter laufen ziellos umher.
Das letzte Mahl - fehlt nur der Typ der das Brot bricht.
Vergib´ ihnen, denn sie wissen noch immer nicht was sie tun.
Der Stuhl stuhlt und keiner weiß, was er sagen soll.
(Doch einer!) Kaiser Bush hält gerade `ne Rede über´n Frieden.

Die letzte Zigarette, der Rauch zeigt wo´s hingeht.
Ein letztes Mal lockt die Packung "Let´s Go West!"
Morgen einer weniger.

 

Musik/Text: Ralf Ewen  © ca. 1986


          0:51

Proberaummitschnitt  Die Band 1989 / 160 kbit


 

Zeitlich gehört der Song eigentlich nicht hier her, aber, sei´s drum ... Ich hatte diese Doku über Gefangene in Amerikanischen "Todeszellen" gesehen, mich schrecklich aufgeregt und Peter unterlegte bestimmte Zwischenräume dann mit diesem wunderbaren Pling-Pling-Pling (oder auch Aufgang). Kaiser Bush war der Alte und die Unterstellung des leichtfertigen Umgangs offizieller Rechtsvertreter würde ich mich so heute auch nicht mehr trauen. Einen tieferen Sinn vorausgesetzt soll der aber auch tief bleiben und der Stuhl stuhlt nach wie vor! 

                         

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