GIB GAS!

 

Ist zu spät für uns Kleines, schau, der Laden macht zu;
ein Schluck Burgunder käm´ jetzt, der brächte uns hoch.
So `ne Nacht für uns zwei, aus dem Radio wieder Einheitsbrei.

Der Sprecher kommt langsam zum Höhepunkt, fehlt nur noch, daß er gleich´s Mikro voll pumpt.
Keine Form von Gewalt, doch irgendwas lässt uns jetzt kalt und wir verlieren endlich den Halt.
Mit 120 Sachen durch die Stadt, an jeder Kneipe `ne Rast um sich aufzubauen.
Ihr ganzen Spießer, oh wie hab´ ich euch satt, hab´ jetzt tierischen Drang alles draufzuhauen.
Der Opa vor uns macht mich noch krank,
schmeiß´ den vierten Gang rein und schieb´ ihn an die Wand.

Komm gib´ Gas, wir spielen mal Bonnie & Clyde.
Komm gib´ Gas, ist doch jetzt einerlei,
denn morgen ist eh wieder Arbeit angesagt - Komm gib´ Gas!

Wir klauen uns diese heiße Sommernacht, lassen alles so stehen, will in ihr untergehen.
Die Straße gibt uns reichlich Adrenalin und wie im Rausch lässt sich die ganze Welt drehen.
Von irgendwoher dringt leise "Born to run" und ein Träumer sagt leise "irgendwann!"

 

Musik/Text: Ralf Ewen  © 1990


           1:06

Vierspur Privat 1990 / 160 kbit


 

Mein erstes "Leonis Straße", viele Jahre zuvor geschrieben und mit Marc auf seiner Vierspurmaschine festgehalten. Textlich noch mehr der raue Jugendlichen-Slang (Burgunder?! Habe ich doch noch nie getrunken ...), aber von der Intention ähnlich. Nur, dass der Protagonist hier statt "Badlands" noch "Born to run" hört. Klares musikalisches Vorbild war damals aber "Diss Naach ess alles drinn" von BAP (vom Album "Zwesche Salzjebäck un Bier"; 1984), noch immer einer meiner Lieblings-Straßen-Songs.

                         

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