Weihnachtszeit. Die Schlagstöcke stehen längst
griffbereit und es scheint kaum zu stören.
Weihnachtszeit. Litanei wird Sprachgebrauch. All das scheint kaum zu
stören.
Wenn sie jetzt ihren Haß entladen, schreiend auf den Straßen ihre
Einigkeit verkünden.
Ist es soweit? Tolerieren wir Unmenschlichkeit? Sitzen da und warten auf
Erlösung?
Weihnachtszeit. Lähmende Besinnlichkeit, und es scheint kaum zu stören.
Weihnachtszeit.
Freiheit wird zur Farce und ich sage dir, es scheint kaum zu stören.
Wieviel Gewalt hier brauchen wir denn noch?
Wie lange denkt ihr, verstecken die sich noch?
Weihnachtszeit. Deutsche Selbstgefälligkeit, und es scheint kaum zu
stören.
Weihnachtszeit. Sag, sind wir überhaupt bereit uns zu wehren?
Machen wir uns frei ... jetzt endlich frei ... von jeglicher Gewalt und
Rassenhass,
gebt euch selbst ein Zeichen: Weihnachtszeit!
Text: Ralf Ewen (1990)
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